Aufbruch 9/96

Philosophie in Ton und Holz

Bildhauer Jean-Pierre Morlais zeigt etwa 30 Objekte

Es müssen nicht immer weite eisen zu den großen Kunstzentren wie Köln der Düsseldorf sein. Der interessant gestalte Ortskern mit der Kelter bieten die Voraussetzung für eine fruchtbare Auseinandersetzung zwischen dem Künstler und seinen Arbeiten und den Besuchern der Ausstellungen. Diese beweisen auch die Besucherströme zur Vernissage des Künstlers Jean-Pierre Morlais. Der Bildhauer und Maler stellt mit etwa 30 Objekten und einigen Bildern die Arbeit der letzten beiden Jahre vor.

Jean-Pierre Morlais wurde als Franzose in Afrika geboren und bringt mit seiner umfangreichen künstlerischen Ausbildung in Frankreich und Deutschland internationales Flair in die kleine Gemeinde Mönsheim.

Der Bildhauer hat sich die äußerst schwierige Aufgabe gestellt, seine philosophischen Gedanken als künstlerische Form in den Materialien Stein, Bronze und Holz darzustellen, ohne daß er sich der Gefahr aussetzt, in der literarischen Deutung stecken zu bleiben. Emotionale Betroffenheit über die Grausamkeit und das Elend unserer Erde in eine aussagekräftige Kunstform zu bringen, erfordertneben guten handwerklichen Fähigkeiten in erster Linie eine starke Künstlerpersönlichkeit. Über diese Werte verfügt Jean-Pierre Morlais in reichem Maße, so daß er es wagen kann, sich dieser Botschaft zu stellen.

Das Mysterium von Golgatha begleitet den Bildhauer als ein wesentliches Thema in seinem künstlerischen Werk und findet in den neuen Objekten seinen Ausdruck in Keramik,Ton und Holz. Die Kreuzigung Christi sieht er als Ruf an uns, friedvoller und liebreicher mit Menschen und Natur umzugehen. Es ist verständlich, daß sich ein Künstler wie Jean-Pierre Morlais diesem Thema nicht entziehen kann. Mit dieser Themenwahl befindet er sich im Einklang mit den bekannten Künstlern der Zeit und den Persönlichkeiten der Kunstgeschichte und weist in der aktuellen Fragestellung zur Ethik unserer Gesellschaft auf die moralischen Grundlagen der christlichen Kultur hin.

Pforzheimer Zeitung 3.Juni 1994

Neuer Brunnen als eine Attraktion für Eyachtal

......... man habe mit dieser Brunnenanlage nicht nur dem Verband, sondern allen vorbeikommenden Gästen eine besondere Freude und eine besondere Attraktion bieten wollen, führte Walter Weissinger aus. Der Gestaltungsidee für den Brunnen lag die Absicht zugrunde, eine gedankliche und bildhafte Beziehung zum Urelement Wasser zu schaffen.

Hierbei spielt zweifellos auch die Wahl des Standortes für diese Anlage eine wesentliche Rolle. Der urwüchsige Charakter des Eyachtales bildet mit seinen vom Wald und Wasser.

Sandstein wurde als Material für die Gestaltung der Brunnenanlage und ihrer unmittelbaren Umgebung benutzt. Die gebogene Form des Brunnenkörpers und die Dynamik eines Wasserstrahles symbolisieren das Leben mit und um das Wasser.

Links und rechts des Kopfes sind die sechs Wappen der zum Verband gehörenden Gemeinden Bad Herrenalb, Birkenfeld, Dobei, Karlsbad, Neuenbürg und Straubenhardt angebracht, die von diesem Wasserwerk mit dem Trinkwasser versorgt werden. Über das gepflasterte Becken angelegte behauene Sandsteinblöcke umschließen den Brunnenbereich und laden angesichts des plätschernden Wassers zum Verweilen und Betrachten ein. Über das gepflasterte Becken und die Rinne fließt das Brunnenwasser durch den spiralförmigen Einlauf in die Erde zurück und symbolisiert damit den Weg des Wasserkreises. Ringförmig angelegte behauene Sandsteinblöcke.

Der Enztäler 30.Juni 1992

Rechenmacher als Skulptur

Straubenhardt-Schwann. Die Gemeinde Straubenhardt putzt sich immer mehr heraus, denn zu den Skulpturen (Fuhrmann und Marktfigur in Feldrennach und Schindelmacher, in Conweiler) gesellte sich nun ein Rechenmacher in Schwann, hergestellt vom Künstler Jean-Pierre Morlais aus Göbrichen. Mit diesen Skulpturen werden alte, im Aussterben befindliche dörfliche Berufe, die in den letzten Jahrhunderten dringend gebraucht wurden, wachgehalten.

Willi Gauß hat Künstler Morlais Modell gestanden

Besonderen Beifall erhielt der Künstler Morlais, aber auch Emil Gauß (80), Schwann, der diesen Beruf ausübte und für diese Skulpur Modell gestanden hat. Mit kleinen Schwierigkeiten, aber unter Beifall, enthüllte Rutschmann die Rechenmacherfigur, an der die Kinder gleich ihren Spaß hatten.

Der Künstler Morlais wieß darauf mit diesen Skulpturen fast vergessene Tätigkeiten den heutigen Menschen wieder nahegebracht werden. Voraussetzung für den Entwurf und die Ausführung wären Nachforschungen über den fast ausgestorben Beruf gewesen. Das in Bronze gegossene Ergebnis würde man vor sich sehen.